Allgemein
2019-03-25
Es ist kalt. Den ganzen Tag war es schon frostig und ungemütlich. Das Haupt zu Boden gesenkt, die Gedanken tief im Geist vergraben, so ist der Tag schließlich zu Ende gegangen. Nichts Bewegendes ist passiert. Keine Revolution hat sich eingestellt, um dem konformen Dasein die Stirn zu bieten. Nur die Kälte war der einzige und hilfsbereite Freund, der mir dir die Hand gehalten hat. Der Frost hat die Verbindung starr gemacht. Zumindest im Winter war sie nicht zu lösen. Erst langsam zeichnet es sich ab, dass die bangen Stunden der Wärme Platz machen werden. Doch spüre ich die erlösenden Strahlen der Sonne nicht. Zäh und straff wälzt sich der lange Stoff in die Ferne. Ich kann noch die Falten am Horizont erkennen, die von seiner Allgegenwärtigkeit zeugen.
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2019-01-01
In der Ferne leuchten sie, die stummen Freunde. Unnahbar, unantastbar, aber doch so präsent in meiner Wahrnehmung, dass ich sie zu einem Teil von mir gemacht habe. Vielleicht bin ich schon einer von ihnen geworden, und ziehe meine ruhigen Bahnen in der weiten Leere. Einst wollte ich Nähe zugunsten von Abhängigkeit aufgeben, und meine Ziele dem Willen der Welt unterstellen. Wie gerne hätte ich im Rausch der Fremdbestimmung weitergelebt, mich von dem ernährt, was mir zubedacht wurde. Es hat mich von innen her beschwichtigt, hat mir Zuversicht gegeben.
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2018-04-08
Was bist du nur für ein störisches Wesen! Was zierst du dich so innig gegen jeden Zaum, der dir doch nur zu deinem Besten angelegt werden soll? Will ich dir Eisen an deine Hufe schlagen, trittst du mich mit heftiger Inbrunst. Will ich dich lehren, mir in einem stupiden Kreise zu folgen, so brichst du beständig aus, und wirfst mir aus der Ferne deine Verachtung entgegen. Ich verstehe dich nicht. Einerseits bist du ein erstrebenswertes Ideal, andererseits gibts du dich nicht für deine Abrichtung her. So komm doch, erliege meinem Willen! Der Menschheit musst du als Geschenk dargebracht werden!
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