2013-03-05
Ich höre die Schritte langsam näher kommen. Ein Raunen geht durch den Flur des Hauses, in dem ich einst aufgewachsen bin. Nun war wohl jener Zeitpunkt gekommen, der einfach kommen musste. Nichts und niemand kann einen darauf vorbereiten. Das Ich stirbt, negiert sich selbst, entzieht sich dem Sein komplett. Alle Freude und alle Pein entfleucht den Knochen wie feiner Sand, der einem durch die Finger rinnt. Die mächtigsten Menschen werden zu kleinen heulenden Kindern, versuchen den letzten Rest irdischen Verstandes zu konservieren. Wo einst ein Baum des Lebens weilte, macht sich nun das kalte, emotionslose Nichts breit. Mehr...
2012-12-20
Da schickt sich ein Gemurmel an, mir die Konzentration zu stören. Früher hatte ich keine Probleme mit dem Fokus, der mir immer ein treuer Führer war, zu harmonieren. Die Brennweite hielt das Licht des Tages konserviert in einem kleinen Kreis aus vertrauter Umgebung. Gelegentlich erschien ein schwaches Funkeln aus der kompromisslosen Dunkelheit abseits des Weges, um mir, einem Signalfeuer gleich, den Weg klar zu beschreiben. Das Fortschreiten gab sich als ein ruheloses Streben zu erkennen, schenkte mir immer wieder Einsichten in verborgene Visionen. Mehr...
2012-08-31
Die Physis verzeiht keinen Sturz. Falle ich, so falle ich dorthin, wo die Attraktivität am größten ist. Tausend Fänge zerren mich voran, einem Ziel entgegen, dessen Absolutheit ich mich nicht entziehen kann. Wie ein Armer versucht, vor dem Hunger davon zu laufen, wohl wissend, dass er ihn in sich selbst trägt, klammere ich mich an die Vorstellung, der Gravitation ein Schnippchen schlagen zu können, und trenne den Geist vom Körper. Wirr erscheint mir nun der Gedanke, dass mein Sein sich ins Ich verwandelt, sich von der Materie getrennt im Allein wieder findet. Ohne Kontakt zu einer Welt mit Bezugspunkten und Ausdehnung, verbannt im haltlosen Nichts, wird es mir schwer. Mehr...