2014-09-25
Nicht der Schein der Flamme ist es, der den Schatten wirft, sondern der Körper selbst ist es, der sich abzeichnet. Dies mag paradox klingen, ist es doch, wie es scheint, das Licht, das die Schatten verursacht. Wo ist nun die Wahrheit, in dieser Erkenntnis? Ist sie da, wo wir sie vermuten, oder dort, wo es sie nicht kümmert, zu sein? Wir erhaschen manchmal einen kleinen Einblick in die Mechanismen der Welt, suchen dann unsere Lebensbestimmung zu finden - was mitunter nicht unproblematisch sein kann. Wer wir sind, hängt von vielen Faktoren ab. Diese erschöpfend zu benennen, soll nicht Gegenstand dieses Werkes sein, sondern bestenfalls einen kleinen Anstoß provozieren, der unseren Seelen Bewegung einhauchen kann.
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2014-08-08
Und wieder dröhnt es aus dem Netz: Überwachung - überall! Es ist vermutlich schon Allgemeinwissen, dass die staatliche Obrigkeit gerne in Kenntnis darüber sein will, was in den Köpfen der Einzelnen so vorgeht. Was zur Folge hatte, dass diejenigen, die sich diesem Diktat nicht beugen wollten, ihre Gedanken ins Geheime transzendiert haben, um sich so ein Stück ihrer Autonomie zu bewahren. Was aber, wenn unser Kopf nun virtuell geworden ist, und Gedanken nun nicht mehr reine neuronale Reizzustände sind, sondern informationstechnologischer Ausdruck? Wie können wir noch so etwas wie eine private Geisteswelt geltend machen, wenn schon wieder die gleichen Verhaltensmuster der Regierung angewendet werden, um - ut supra dixit - in die Köpfe der Menschen blicken zu können. Das dient selbstverständlich den gleichen Motiven wie in der dunklen Vergangenheit; es soll zu unserem Schutze sein, zu unserem Schutze vor uns selbst. Ja, es mag nachvollziehbar sein, und wenn intellektuelle Eliten sich mit solchen Überwachungsmaßnahmen auseinandersetzen, scheint dies dem Gemeinsinn akzeptabel. Aber: Die andere Seite der Münze kann eine viel unbequemere sein, als wir es für uns erwartet hätten. Was, wenn dieses Wachen über die StaatsbügerInnen, die ja durchaus mit Rechten geboren wurden, zu deren Nachteil gereichen kann, wenn sich aus mechanischem Kalkül plötzlich der eigene Kopf auf der Abschussliste der Staatsgewalt vorfindet? Wie will man da noch argumentieren, dass man ja nur ein wenig über dem Gesetz gelebt hat, weil es eben nicht immer möglich ist, genau zu wissen, was nun erlaubt ist, und was untersagt? Allgemeine Überwachungstaktiken, die wirklich alles beschnüffeln können, und wie Haie den Fischer zu verschlingen in der Lage sind, weil er leider am falschen Platz seine Angel ausgelegt hatte, werden wohl zukünftig mehr Personen auf den Fahndungslisten vorstellig werden, die sich selbst als pflichtbewusste BürgerInnen bezeichnen würden.
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2014-07-31
Der Schlaf entfleucht meinen Gliedern, und verzweifelt versucht das Ego den Traum festzuhalten. Nicht das es mich stören würde, wieder in den Zustand der Funktion einzutreten, aber verglichen mit dem realen Ergebnis, dem ich mir bewusst werden würde, ziehe ich das temporäre Dahinschwinden im Äther vor. Aber nicht einmal da herrscht Ruhe und Eintracht. Auch hier drängt sich mir unausweichlich auf, dem Leben die Stirn bieten zu müssen. Manchmal wünsche ich mir einen Zustand, der dem in der Kindheit gleicht. Ohne Sorge zu sein, sich nicht um den morgigen Tag kümmern zu müssen, dies waren Qualitäten, deren Wiedererlangung heute erstrebenswert scheinen.
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