2015-06-15
Da stand er, der Baum. Einst als Objekt in der Landschaft verharrend, dass sich in meinen Sinnen so verwurzelt hatte, dass alle meine Gedanken um ihn kreisten, wie die Erde um die Sonne. Nun ist er weg. Er musste irgendeiner Neuerung weichen, verlor seine Bestimmung. Wie oft ich auch noch an dem Platz vorbeikomme, der einst seine immense Gestalt getragen hat, seine Anwesenheit ist nicht mehr zu spüren. Grau ist der Himmel geworden, und der einst so frivole Vogelgesang von seinen Ästen herab ist verstummt. Nein, er trägt nichts mehr, streckt seine Arme nicht mehr aus, und spendet uns zur Erntezeit keine Nahrung. Er ist uns lästig geworden, und wir haben ihn einfach vergessen. Mehr...
2015-04-03
Betrachten wir die Schlagzeilen in den Medien (digitale inklusive), stoßen wir jeden Tag auf Informationen, die uns zum Teil den Atem stocken lassen. Durch diese In-Formationen, wird uns der Eindruck vermittelt, wir hätten Teil am Weltgeschehen. Was wir aber nicht vergessen dürfen, ist der Umstand, dass uns diese Medien nur sagen, “dass” etwas passiert ist, und nicht (logisch/rational) warum. Den letzteren Punkt mögen manche kritisieren, es legt sich aber wie folgt dar: Ein Lawinenunfall in Frankreich. Einige Menschen sterben, sie sind mit einem Schlag nicht mehr lebendig. Diese Informationen nehmen wir auf, bauen uns unser Bild des Unfalls im Kopf zusammen. Haben wir aber keine Ahnung von den Unfallursachen (und ich meine damit speziell auch die Rahmenbedingungen, die Schneeverhältnisse, die Geländeformen … ), dann bleibt uns nur - rational gesehen - das “Dass” als sinnvolle Information. Über das “Warum” können wir nur spekulieren. Wir finden dann hunderte Gründe, warum das “Dass” nie hätte sein sollen, und warum alle anderen Menschen auf der Welt unreflektierte Laien sind, wo sie doch das so Offensichtliche sehen hätten müssen, das zu so einem tragischen Unfall führen musste. Mehr...
2015-03-16
Es ist vorbei, du hast gewonnen. Lange wollte ich es nicht wahr haben, aber es ist gewiss: Du warst ein guter Gegenspieler. Wie sehr ich auch versucht habe, an meinen Vorstellungen festzuhalten, du hast den Part der geistigen Gravitation eingenommen, und meine Gedankengebäude nach unten an die Materie gezogen, um sie da festzuketten, wo meine Kräfte nicht ausgereicht haben, sie wieder nach oben zu hieven. Mehr...