2017-05-31
Klare Gedanken entspringen meinem Verstand. Aus dem Fenster blickend diagnostiziere ich sie, attestiere ihnen ein bestimmtes Gewicht. Ich will es tragen, zu ihm stehen, um mir später nicht nachsagen lassen zu können, ich hätte mich doch zu wenig für die Sache eingesetzt. Diese Sache ist es, die mir den Schlaf raubt, mich wirr durch die Gassen streifen lässt, ohne Ausblick auf Linderung. Denn das Gefühl steht im Widerstreit mit der Vernunft, es ensteht eine Polarität, deren Wechselwirkungen gravierend sind. Das Universum scheint sich auf einen Punkt zu verdichten, eine neue Singularität andeutend. Mehr...
2017-05-18
Ich hadere mit Dir: “Du Kairos, du Ungeheuer hast mich erneut verschmäht! Lass mich endlich in Deiner Gunst stehen, damit auch mir Amors Geschenk zuteilwerden kann!” Der Dank äußert sich in einem Würgegriff, der mir fast die Besinnung raubt. Verschwommen sehe ich sein Gesicht, er redet nichts, doch seine Augen erzählen mir alles. Er wirft mich zu Boden, und kehrt mir den Rücken zu. Langsam erhebe ich mich wieder, wische mir die Tränen von den Wangen. Mehr...
2017-05-16
Schwer wiegt die Last, die Schultern schmerzen schon seit langem, machen das Gehen ein wenig zur Qual. Doch den Sack – mit wertvollen Dingen prall gefüllt – will ich mir nicht von meinem Kreuze nehmen lassen. Zu oft ist er mir schon abhanden gekommen, ging verloren, und ich musste mühsam und angestrengt nach ihm suchen. Ich sehe schon das Licht meiner Heimstatt, es grüßt mich mit besonderer Wärme. Ein Seufzer entspringt meinen vor kalter Luft brennenden Lungen, und zerstiebt in einer Wolke aus eitlem Wohlgefallen. Mein Dahinstapfen wird langsamer, gemächlicher, und ich versuche mir die wunderbaren Dinge in Erinnerung zu rufen, deren ich im Laufe meines Lebens habhaft geworden bin. Mehr...