2019-03-19
Vieles geht schief. Und wenn Prozesse nicht so verlaufen, wie sie sollen, dann geht ein allgemeines Raunen durch die Menge. Die Regel besagt jedoch, dass immer einer für etwas den Kopf hinhalten muss. Erst wenn dieser eine Unglückliche dem Volk geopfert worden ist, kehrt wieder Ruhe ein. Doch diese Ruhe ist nur eine scheinbare. Hinter der Maskerade läuft es anders als vor ihr. Ja, das passt schon so, denn selbst das Verstellen der einzelnen Akteure ist nur ein scheinbarer modus operandi. Selbst das Vorschützen der eigenen Integrität zum Wohle des eigenen Ansehens ist nur ein Substitut für viel tiefer liegende Ungereimtheiten. Bin ich ich, oder doch nur die Maske, die stellvertretend für andere, unbeeinflussbare Zwänge steht? Mehr...
2019-03-03
Tief im Inneren läuft ein anderes Werk. Es entzieht sich der eher oberflächlich anmutenden Alltäglichkeit – wie leicht die Wahrnehmung doch zu täuschen ist. Wir gehen, wir schlafen, wir essen. Nichts scheint diesem Verhalten unnatürlich. Und doch ist es der innere Zwang, der einen dazu antreibt. Unablässlich hetzt er einen zu den täglichen und überlebensnotwendigen Routinen. Wäre er nicht ein solcher Sklaventreiber, würden wir uns nicht lange am Leben erhalten können. Es ist ein simples Tauschgeschäft: Unbequemlichkeit für Existenz. Wir können nicht einfach liegen bleiben, und uns unbedarft die Sonne auf das Haupt scheinen lassen, bis wir Vergangenheit geworden sind. Mehr...
2019-01-01
In der Ferne leuchten sie, die stummen Freunde. Unnahbar, unantastbar, aber doch so präsent in meiner Wahrnehmung, dass ich sie zu einem Teil von mir gemacht habe. Vielleicht bin ich schon einer von ihnen geworden, und ziehe meine ruhigen Bahnen in der weiten Leere. Einst wollte ich Nähe zugunsten von Abhängigkeit aufgeben, und meine Ziele dem Willen der Welt unterstellen. Wie gerne hätte ich im Rausch der Fremdbestimmung weitergelebt, mich von dem ernährt, was mir zubedacht wurde. Es hat mich von innen her beschwichtigt, hat mir Zuversicht gegeben. Mehr...