2019-09-11
Die Kapriolen erreichen ihren Höhepunkt. Lustvoll schwingen sich die Menschen nach oben, genießen ihre Zeit des Ruhmes. Einer zieht sich über die Schultern des anderen weiter. Es scheint, als wollten sie auf diese Art nach den Sternen greifen. Von fern schaut diese Aktion spektakulär aus, ja fast künstlerisch. Wer wollte nicht in diesem frivolen Reigen mitmachen, sich dem Getümmel der Leiber hingeben? Sind doch die Berührungen so intensiv, so vertraut und letztlich so einprägend. Einem heißen Bade gleich, schmiegt sich die Aufmerksamkeit um den eigenen Körper. Zwar wird man wie ein Zuchttier gemustert – soll der Handel doch ein fairer sein –, doch winkt in der Ferne die Verheißung des Aufstieges in ungeahnte Sphären.
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2019-07-29
Wie haben wir doch unseren Mut verkauft: Die, die wir lieben, lassen wir unseren Hass spüren. Denen, die wir verabscheuen bereiten wir einen mit Rosenblättern geschmückten Weg. Wir hofieren sie, und säuseln ihnen die süßesten Worte ins Ohr, nur um in ihrer materialistischen Gunst stehen zu können. Blass, einsam und verlassen liegen die Seelenverwandten zum Sterben verurteilt in der Ecke, sehen uns mit ihren flehenden Augen an, sie doch nicht einfach so zurückzulassen. Ich weiß nicht, was mehr schmerzt, ihr Anblick oder ihr Vermögen, uns trotz unserer Verfehlungen aus tiefstem Herzen zu lieben und uns zu verzeihen.
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