Was sind schon Farben anderes als das, was nicht absorbiert werden kann? Wir schauen auf die Welt, und sehen uns immer in Konkurenz zu ihr. Es fehlt doch immer an allem: Es ist nicht genug zu essen da, die Dinge sind teuer und niemand liebt uns. Solche Einschätzungen sind es, die uns zu Konkurrenz süchtigen Menschen machen. Wir wollen mehr von allem, mehr Aufmerksamkeit und Einfluss, mehr Geld und Ansehen. Und doch ist die Natur unsere größte Lehrmeisterin, die uns immer wieder einen Spiegel vorzuhalten weiß. Wir sind, wer wir sind. Alles Bestreben, dies zu ändern führt zu Auflösung und Verzweiflung. Warum sollten wir denn jemals wer anderes sein als wir tatsächlich sind? Virtuelle Welten der Perfektion werden uns vor dieser Erkenntnis nie schützen können.
Rot ist die Liebe, blau die Hoffnung schwarz der Krieg. Wenn wir auch den Kampf aller gegen alle als notwendiges Übel sehen wollen, so ist das doch nur eine Setzung. Sind wir wirklich so anmaßend, dass wir in der Vernichtung von Respekt und Würde einen so radikalen Schritt gehen wollen, und uns hassen, verstümmeln und vergewaltigen, nur um einer einzigen Position genüge tun zu können? Wenn wir auf diese Frage mit einem Ja antworten, dann haben wir zwar intelligentes Verhalten an den Tag gelegt, aber wir sind keinesfalls weiße geworden. Nicht das quantitative Wissen macht uns zu besseren Menschen, sondern das Nachdenken über die Motive unserer Handlungen. Können wir auch nicht ein Ding mit eigenen Worten ausreichend erklären, so sind wir in auf ewig in der Materie gefangen.
Wir mögen tagtäglich unsere Verantwortung abschieben, sie Experten und Managern anvertrauen, so müssen wir die Konsequenzen unserer Handlungen doch immer selber tragen. Kein Arzt kann uns vor unserem ausschweifenden Lebensstil schützen, keine Bank vor rasender Kaufsucht. Vielmehr sind es die Verheißungen von Glück und Zufriedenheit, wenn wir nur diese oder jene Meriten erringen können, die uns zur kompromisslosen Selbstzerstörung antreiben. Wir wollen schön und gefragt sein, reich und cool. Und doch bauen diese Wunschvorstellungen auf dem Leid anderer Menschen auf. Unser Vorteil wird zu ihrer Schuld, unser Aufstreben zu ihrer Vernichtung. Wenn wir diesen Konnex nicht rational erfassen können, sind wir im Kosmos verloren — und doch ist auch das nur eine Nuance der Unendlichkeit.
Grüße.