Es ist die Eitelkeit, die mich mein Tempo erhöhen lässt. Ich will sehen, wie ich gedeihe. Was mir im Wege steht, will ich beiseite rücken, will es zerstören, wenn es mich in meinem Streben hindern sollte. Die Technologie ist nur ein Vorwand, um meine Schwingen endlich und ohne schlechtes Gewissen ausbreiten zu können. Wer mir nun noch immer im Wege stehen sollte, hat sein Schicksal selbst besiegelt. Ist meine Geschichte auch voller Neid, Missgunst und voll Tod, so ist die Zukunft, die ich dadurch bereiten konnte, es allemal Wert gewesen. Vom Werkzeug brauchenden Menschen habe ich mich nur scheinbar zum vollständig vernetzten Wesen entwickelt. Das ist alles nur ein Vorwand gewesen, um mich zu verwirklichen. Bin ich auch in dieser modernen Zeit immer in stetigem Fluss, so lasse ich mich doch von der Vergänglichkeit umgarnen wie ein Kind vom süßen Rufen der mütterlichen Brust: ich sehe mich trotzdem als meinen eigenen Herren, auch wenn ich es niemals hätte sein können.
Wo ich gewesen bin, da bleibt nichts beim Alten. Keine noch so elegante Form des Daseins kann mir widerstehen: Ich mache sie zu etwas Größerem, zu einem Ausdruck meiner Freiheit – bevor ich sie schließlich inkorporiere. Wie der Geraden der Kreis weichen muss, so muss es dem Reichtum die Verantwortung. Warum nur soll ich klein, unbedeutend und ein Teil des Ganzen bleiben, wenn ich die Macht habe, alles nach meinen Wünschen zu verändern? Rückschläge nehme ich mit Verachtung in Kauf, brandmarke sie als dumme Zufälle ohne jedwede Bedeutung. So kann ich mein stets vernichtendes Werk munter und frohlockend fortführen. Und schreit auch der Himmel nach Erlösung, nach der heiß ersehnten Einkehr von Vernunft, ich will nicht an diese Schau an offensichtlichen Wahrheiten glauben, will sie wie alles auslöschen, wofür ich aus Prinzip nur Abscheu empfinden kann.
Wer mich geschaut hat, braucht keinen Gott mehr, muss nicht Harmonie oder Genügsamkeit seine Eigenschaften nennen. Lange habe ich mich von diesen wohligen Utopien blenden, ja unterdrücken lassen, nun ist es an meiner Zeit. Ich schicke alle meine Boten aus, in die fernsten Winkel der Erde zu laufen, um meine Worte zu verkünden. Es sind Worte der Vermehrung, der unkontrollierbaren Überzeung, stehts ein Argument dafür finden zu können, der Abrechnung meiner Sünden zu entkommen. Wer klüger als die Vernunft ist, der kann alle Geheimnisse und Vorräte aus dem entwenden, was eigentlich kommen sollte. Eine Identität brauche ich nicht unbedingt. Diese will ich nur dann annehmen, wenn es um meine bedingungslose Verherrlichung geht. Ist dies der Fall, so will ich freudigst in das von mir bereitete Chaos hineinrufen: “Ich bin die Menschheit, und werde solange wirken, bis alles Leben nicht mehr gewillt ist, mich zu unterstützen!”
Grüße.