Erst sind wir dicht gedrängt, halten uns fest und schenken uns Wärme. Innige Umarmungen geben uns das Gefühl des Ganz-Seins. Entbunden schweben wir durch den Raum, lassen uns auf den Wellen der Welt treiben. An nichts mangelt es uns. Das Wenige, das wir zum Leben brauchen, ist immer in greifbarer Nähe. Wer verlangt schon nach Milch und Honig, wenn er Liebe und Freude besitzt? Mit der Zeit dann beginnt sich die Bande zu lösen, von schwerer Kraft gezogen werden wir uns gegenseitig entrissen. Erst ist es nur ein fühlbar leichter Ruck, später dann ein gewaltiges Momentum, das nun zu unserem Gebieter wird. Wie sehr wir auch zurück zueinander wollen, es wird uns wohl nie wieder gelingen.
Und kehrt dann Ruhe in unsere Herzen ein, bleiben wir letztlich Getriebene. Wir mögen nun Besitz, Hab und Gut erlangen, doch in uns bleibt ein großer Platz von Leere gefüllt. Nichts kann ihn belegen, und uns erlauben, ihn mit der goldenen Zeit anzureichern. Dieser Platz wird ein ewiges Symbol für unseren selbst auferlegten Mangel sein – ein Mahnmal der Existenz. Einige von uns sehen dies als Möglichkeit der eigenen Erweiterung. Sie wollen uns dann schöne Dinge verkaufen, mit denen wir den freien Raum eingrenzen können, um ihm so ein neues Gesicht zu verleihen. Wie befreiend es doch ist, eine Maske zu tragen!
Nur wenn sich die Stille zur Inhaltslosigkeit gesellt, dann werden wir wieder einsam. Dann fangen wir an, uns nach der ursprünglichen Geborgenheit zu sehnen. Dann wollen wir die fröhlichen Kleider ablegen, und die Stelle wieder anschauen, zu der wir uns magisch hingezogen fühlen. Und wenn wir sie nur lange genug mit unseren Augen fassen, und ihr ihre Befremdlichkeit nehmen, dann können wir es wieder schaffen! Dann können wir der Lücke mit der Hoffnung auf eine freudige Heimkehr ins Paradies die schmerzvollen Stacheln absprechen
Grüße.