In nachdenklichen Kreisen dreht sich die Gewahrsamkeit. Beruhigend schaukeln die Wellen der Gedanken über die Oberfläche der Existenz, bis sie am Strand des Denkens in sanfter Gischt verschwinden. Im Zentrum des Wasser steht die eine Frage: Bin ich, wenn ich nicht mehr bin? So unscheinbar und doch so fordernd hebt sich der Kontext aus ihrer Grammatik hervor. Die Worte an sich sind doch sehr bescheiden und einfach gestrickt. Nur kommt ihre Wirkung mit dem Menschen, der sie denkt erst zur vollen Geltung. Um welche Kraft soll sich der Kreisel des persönlichen Seins denn drehen, wenn ihr Potential verloren geht?
Und wenn sich ein Wunsch auftäte, egal welcher Art und Wirkung, welches Muster würde sich ergeben? Die Unendlichkeit, die Ewigkeit, eine unvorstellbare Anzahl an in der Ferne liegenden Tagen? Würde sich das Ich verwässern, in einer Wolke der Bedeutungslosgikeit verlieren, wenn nicht jede Zeiteinheit so unglaublich kostbar wäre? Es ist eines, das Wissenmüssen um die Vergänglichkeit auf später zu verschieben, ein anderes, dem Vergehen im letzten Moment noch alles Hab und Gut als Tausch darzubieten, um noch ein wenig in der Welt verweilen zu dürfen: Ist doch die Empfindsamkeit so lieblich und verführerisch, zieht sie doch alle Wünsche so sehr auf ihr Verlangen hin an.
Was tun, in Anbetracht dieser trüben Aussichten? Es muss doch Mittel und Wege geben können, dem schonungslosen Verfall die Stirn zu bieten. Soll doch eine Heldin beschworen werden, die durch ihr grenzenloses Verständnis für den emotionalen Schmerz, der durch die Auflösung allen Lebens im Fluss der Zeit verursacht wird, solche Kräfte entwickeln kann, die Menschen auf immer zu konservieren! Aber was hätten man dann davon, außer einer abgrundtiefen Leere der Sinnlosigkeit in einer Realität, die auch ohne Bewusstsein ihrem gewohnten Ablauf entsprechen würde? Das Leben scheint wohl der Begrenzung geschuldet zu sein, und seinen ehrlichen Tribut will es zu gegebenem Anlass gerne zurückzahlen. Warum dieses ehrliche Geschäft um jeden Preis zerstören wollen?
Grüße.