Der Nachtwächter

Schwer gezeichnet von den Gezeiten, die Welt als dein frommer Freund, schwebst du lautlos durch den Äther – im Einklang mit den Gesetzen. Nicht, dass du nicht anders könntest, es ist dein Wille, der sich hier ergibt. Du Herrscher über deine Träume, du Geist deiner eigenen Welt!

Ich lauschte gar oft deinem Gesang, deiner vielfältigen Stimme, die sich bisher nur wenigen offenbarte. In ihrer Gegenwart fühlte ich die Unendlichkeit am Werke, und bin ihr nicht mehr so fremd gewesen. Muss ich dir auch gehorchen, es ist ein süßer Zwang.

Deine Bahnen ziehen von Mal zu Mal näher an jene Grenze, die den einen Übergang bezeichnet. Ihre Anziehungskraft gibt dir die Form, setzt dich in Bewegung, und wird deine letzte Ruhestätte bedeuten. Der Sturz in die Vergänglichkeit lässt sich nicht vermeiden, doch trotzdem ist dein Streben ungebrochen.

Und plötzlich wird es ruhig. Das überwältigende Licht umfasst die so anmutende Struktur, dass selbst mein Denken benommen in diese Ewigkeit starren muss. Die Spannung lässt nach, führt die Überdrüssigen zur wohlverdienten Erlösung. Und mit diesem Schein hört auch mein Streben auf, und lässt mich als geläuterte Wahrheit von dannen ziehen.

Grüße.