Ich ziehe durch die Straßen, begleitet von Erinnerungen: Vor mir die Vergangenheit, hinter mir die Zukunft. Die Richtung ist nicht das Entscheidende, es kommt mir nur auf die Bewegung an. Bleibe ich stehen, holt mich das Morgen wieder ein, schenkt mir Befremdung und Unverständnis. Nichts bleibt mir erhalten, alles schwimmt in die Weite der Erzählung. Auch diese wird verblassen, nach einem furiosen Aufscheinen im Strom der Zeit verschwimmen. Kannst Du dieses Gefühl mit mir teilen? Ergreift es auch deine Seele, dein Innerstes, und versucht zu retten, was niemals zur Rettung bestimmt war?
Eine Geschichte werde ich gewesen sein, eine unter vielen. Worüber ich mir Gedanken mache, wird mich einmal nicht mehr kümmern. Es wird sich von mir entfernen, wenn es seinen Sinn erfüllt hat. Ich werde ihm nicht nachtrauern, werde es nicht zum Ideal erheben. Es soll mir bei meinen Reisen dienlich sein, und sich wie ein sanfter Umhang aus Samt über meine Schultern legen. Dieses Es ist meine Bestimmung, ist mir zum liebevollen Begleiter geworden, der sich wütend gegen die Widersacher stellt, ihnen ihre Hochstapelei gehörig austreibt. Doch ich fühle mich gegängelt, will mich icht hinter dieser Krücke verstecken müssen. Es ist doch mein Leben, mein Bemühen für ein Verständnis der Dinge und Umstände, wenigstens in einem mir zumutbaren Umfang.
Zuletzt wird es immer stärker durchdringen, wird mir die verbleibende Zeit anzeigen, und das Ende meines Weges kennzeichnen. Nicht mit Furcht will ich ihm begegnen, sondern mit frohem Hoffen, dass jeder meiner Schritte ein Gedicht der Ehrfurch auf dieser Erde hinterlassen hat. Mögen mich andere als einen unter vielen wahrnehmen, auf die Gesamtheit der Welt jedoch ist mein Verstand gerichtet. Niemand kämpft alleine, niemand kämpft vergebens. Das ist die eine Wahrheit, die mir die Natur gelehrt hat, und ihrer immer eingedenk will ich leben.
Grüße.