Generosität

Die Sonne strahlt, lieblich lacht mir die Welt entgegen. Es hat schon etwas Erhabenes, wenn einem der Wind der Ewigkeit um die Wangen streichelt, sich als treuer Begleiter an die Seite stellt, um doch auch zu zeigen, dass Veränderung eine unumstößliche Konstante darstellt. Vielleicht habe ich es ja falsch verstanden, und ich muss mich eigentlich nicht gegen die starke Strömung stellen, mich von ihr ziehen lassen, zu einem Endpunkt hin, dessen Erfahrbarkeit in diesem Leben womöglich verborgen bleiben muss.

Es sind diese seltenen Momente der Fokusiertheit, des absoluten In-der-Welt-Seins, die doch so tröstend auf mich wirken, und mir wohl gesonnen sind. Nur will ich nicht hinnehmen, dass die unsichtbaren Schranken der Bestimmung solch strenge Richter sind. Sollen sie doch einem anderen Wesen die Suppe versalzen, ihnen das versagen, was den gegängelten Entitäten am wichtigsten ist. Kann ich den etwas dafür, dass mein Lebensfaden sich so nahe am Feuer der Erlösung entlangschlängelt, immer in Gefahr, an der Hitze der höchsten Erfüllung zu versengen?

Mitnichten spielt das Schicksal eine Rolle. Es wird genau dann zur Farce, wenn die Erkenntnis Einzug hält, dass der derbste und mit betäubendster Gewalt aufwartende Sog doch nur als amüsante Ablenkung wirkt, wenn die Konzentration sich auf den Mittelpunkt der eigenen Zielstrebigkeit einstellt. Dann ist es nämlich so, dass der Trost nicht extern vermittelt wird, sondern sich aus dem Umstand ergibt, dass man sich selbst nicht hinter Trivialitäten versteckt, sondern seine urtümlichsten und ehrlichsten Gedanken zum Ausdruck gebracht hat. So lasst denn die Vorhänge fallen, um hinter der Bühne der Ablenkungen die wahren Mechanismen der Selbstverfremdung zu erkennen – ihnen soll die Macht genommen werden, um erneut zum Seelenheil zu gelangen!

Grüße.