Klare Gedanken entspringen meinem Verstand. Aus dem Fenster blickend diagnostiziere ich sie, attestiere ihnen ein bestimmtes Gewicht. Ich will es tragen, zu ihm stehen, um mir später nicht nachsagen lassen zu können, ich hätte mich doch zu wenig für die Sache eingesetzt. Diese Sache ist es, die mir den Schlaf raubt, mich wirr durch die Gassen streifen lässt, ohne Ausblick auf Linderung. Denn das Gefühl steht im Widerstreit mit der Vernunft, es ensteht eine Polarität, deren Wechselwirkungen gravierend sind. Das Universum scheint sich auf einen Punkt zu verdichten, eine neue Singularität andeutend.
Doch sind die Bedingungen nicht perfekt. Ein Zuviel an Störgeräuschen dringt durch die himmlischen Sphären, und das Zeitfenster für die Entstehung einer neuen Welt schließt sich immer weiter. Die Kräfte zerren wie von Sinnen an dem feinen Gerüst, das langsam den bedeutungslosen Raum mit einer sinnvollen Struktur ausfüllt. Es ist zart und filigran, doch zeichnet sich in ihm bereits die Schönheit und Erhabenheit von zukünftigen Äonen ab. Sicher, ich spreche derweil nur von der Möglichkeit einer Entstehung, doch allein diese offenbart sich als ein Gebilde von ästhetischem Glanz, der alles zuvor Dagewesene in den Schatten stellt.
Und doch steht der neue Anfang unter einem schlechten Stern. Es ist aber nicht dieser, der zu verhindern vermag, was kurz vor der Geburt steht, es ist die Reflektion der Gewalten, denen gegenüber noch ein gewisses Gefühl der Verpflichtung besteht. Diese unbarmherzigen Herrscher sind es, die stumm dastehen, und sich am Glück der anderen laben, sie nach ihren egoistischen Vorstellungen lenken. Diese Einseitigkeit ist es, die schwerer wiegt, als jede freie Entscheidung. Und ihretwegen will ich mich zum Kampf rüsten, mit Entschlossenheit ihrem Einfluss trotzen. Denn sie werden uns nicht für unsere Entscheidungen belohnen, die gewiss im Verzicht auf Großartiges münden. Sie werden sich vielmehr weiterhin an unserer Schmach nähren, bis wir den Mut gefunden haben werden, ihnen ihre Masken zu entreißen, um hinter diesen nur die gähnende Leere einer unzeitgemäßen Vergangenheit vorzufinden.
Grüße.