Wie der Frühling auf den Winter folgt, so folgt die Tatsache auf das Potential. Das Herz wird ruhig, der Verstand schweigt. Die Dämmerung bricht herein, und irgendwo in der Ferne leuchtet schwach jenes so sehnsüchtig erhoffte Ziel. Dieser Zustand hat etwas sehr Friedliches, etwas Beruhigendes. Zugleich gibt er sich aber als schlafender Löwe zu erkennen. Dieser ist bereit, beim kleinsten Lärm die Augen aufzuschlagen, und mit lautem Brüllen auf die Unwürdigkeit der Neophyten zu reagieren, die sich so achtlos in dieses Reich der Erkenntnis vorgerwagt haben.
Aber niemand wird kommen, einem die Last zu nehmen, und einem auf die Schulter klopfend in jene Richtung zu zeigen, wohin man den wirklich und ernsthaft streben sollte. Es ist fast ein perfides Versteckspiel, bei dem das sich Versteckende durch List und Täuschung so in einem anderen Schatten als dem seinen verbergen mag, dass jegliche Spur von ihm in der Dunkelheit auf immer verschwindet. Ein Narr ist der, der im absolut Schwarzen dann noch schwarze Umrisse erkennen will. Er wird so sehr seiner eigenen Imagination nachjagen, dass im die Vernunft verloren geht.
Und doch bleibt die Beständigkeit über. Es bleibt die Regel aufrecht, die Reihe ungebrochen. Der Tag folgt der Nacht, und alles Begreifbare kleidet sich wie gewohnt in sprachliche Begriffe. Und wenn ich in die Welt hinausblicke, und die Blätter im Wind flattern sehe, dann wird mir die Natur wieder zum sanften Trostspender: Sie wiegt mich in ihrer unermesslichen Perfektion, und gibt mir die Gewissheit, dass auch nicht einmal sie es vollbringen kann, einmal angestoßene Vorgänge einfach so nach belieben in andere als dafür vorgesehen Bahnen zu lenken. Was maße ich mir es dann an, dies bewerkstelligen zu wollen?
Grüße!