Genügsam ist der Sinn des Lebens, wenn er als Person verstanden werden kann. Er hat für sich zum Ziel, dass seine Zeit eine begrenzte bleibt, und nichts aus dem Chaos der Gegenwart in die Äonen entschweben kann. Wir sind nicht seine Freunde, wir scheuen ihn. Uns geht es um Ablenkung, um den Rausch der Anonymität, des Wirbels an Bedeutungen, die nicht exklusiv für uns zur Verfügung stehen. Uns ist jedes Mittel recht, dem wahren Antlitz der Welt zu entfliehen. Wir wollen uns nicht um die Wahrheit kümmern, wir geben sie ab an jene Menschen, die sich bestens darauf verstehen, so einen Klamauk aus ihr zu machen, dass wir die Realität verneinen, und eine andere als unser Vorbild annehmen.
Wir sind gefangen in einem Netz aus Bedeutungslosigkeiten, die durch eine Aufladung an Bedeutung gewinnen. Es ist dies das Paradox der Sinnhaftigkeit: Die Sinnlosigkeit wird ihrerseits selbst zum Sinn. Alles, was uns aus unserer Somnolenz reißt, ist das Böse an sich. Es hilft uns nicht weiter, in unserem Streben nach Stumpfsinnigkeit. Unser Gleichgewicht muss ein negatives sein, weil sonst nie etwas derart anwachsen kann, dass wir es als den Inhalt jedweden Strebens proklamieren können. Wir begrüßen die Vermummung der Tatsachen, und schenken denen Hass und Feindseligkeit, die es wagen, das Tuch vom Gesicht der Camouflage zu ziehen.
Die Sicherheit ist es, die wir anstreben. Sie ist unsere Heimat, unsere Zuflucht, die uns die Beständigkeit im Leben gibt. Nur durch sie fühlen wir uns lebendig, müssen nicht als wilde, gehetzte Tiere durch das Dickicht laufen, um unserem Schicksal zu entgehen. Wir haben unser Fell abgelegt, um es durch eine andere Wärme zu ersetzen. Sie ist aber eine artifizielle, eine vorher nicht dagewesene. Wird sie dann brüchig, weil sie nur durch menschliches Tun bestehen kann, dann sind wir wieder auf dem Weg, unsere Wurzeln zu erkunden. Nur leider sind diese als solche nicht mehr zu erkennen, weil sie einem Leben Platz machen mussten, das uns zwar nicht erfüllt, aber eine Form besitzt, die unser Erkenntnisvermögen nicht mit Tiefgründigkeit vernebelt.
Grüße.