Da stand er, der Baum. Einst als Objekt in der Landschaft verharrend, dass sich in meinen Sinnen so verwurzelt hatte, dass alle meine Gedanken um ihn kreisten, wie die Erde um die Sonne. Nun ist er weg. Er musste irgendeiner Neuerung weichen, verlor seine Bestimmung. Wie oft ich auch noch an dem Platz vorbeikomme, der einst seine immense Gestalt getragen hat, seine Anwesenheit ist nicht mehr zu spüren. Grau ist der Himmel geworden, und der einst so frivole Vogelgesang von seinen Ästen herab ist verstummt. Nein, er trägt nichts mehr, streckt seine Arme nicht mehr aus, und spendet uns zur Erntezeit keine Nahrung. Er ist uns lästig geworden, und wir haben ihn einfach vergessen.
Jetzt, da aller Trubel vergangen ist, hallt die Leere aus dem Inneren hervor. Sie nimmt sich unserer an, und spendet uns nichts. Kein Trost springt aus ihr hervor, sie ist kühl und umfassend. Wo einst der Baum als Einheit gegolten hat, herrscht nun Differenzierung. Nicht den Baum sehen wir, sondern seine Atome. Seine Blätter sind nur Teile, die in Blattmaterial und Chlorophyl zerfallen. Wir haben ihn zu Tode analysiert, und richten unser Programm nun auf größere Dinge, denen wir noch die Geister austreiben müssen, um endlich vernünftig genug zu werden, um zu sehen, dass wir dann selbst nur mehr wandelnder Staub sind, dem diese Einsicht allzu trocken die Kehle hinunterrieselt.
Grüße.