Wenn die Gedanken furios in alle Richtungen zu entschwinden drohen, ist ein regulierender Eingriff unserer Aufmerksamkeit von Nöten, um dem entgegen zu halten. Alles konzentriert sich dann wieder auf die Mitte, und gibt eine geballte Ladung an Energie zurück. Ja, als Lebewesen, die wir uns Menschen nennen, schweifen wir in Spähren herum, die für andere Entitäten wohl eher abstrus anmuten würden, könnten sie auf die unsere blicken. Dadurch, dass wir uns schon in anderen Ebenen angesiedelt sehen, findet auch eine topologische Entrückung statt. Mögen wir noch auf der selben Erdoberfläche hausen, wir fühlen uns doch ganz wo anders.
Nun möge uns doch nichts in unserer Welt stören, uns von unserem Thron stoßen, damit wir nicht wieder als das erscheinen, was wir eigentlich nicht sein wollen - ein Teil des Ganzen. Wie Föten hängen wir an einer Nabelschnur, bewegen uns in einer von anderen behüteten Umgebung, und spinnen uns unsere Wirklichkeit zusammen. Ergibt sich eine Erschütterung, zucken wir zusammen, kämpfen gegen etwaige Aggressoren an, um nicht aus dem Paradies fort zu müssen. Wie klein und verletzlich wir sind, zeigt sich aber in jenen Augenblicken, in denen unsere Basis abrupt aufhört für uns ein Schutz zu sein. Wir beginnen, etwas zu verlieren. Wir wehren uns, stemmen uns dagegen - wogegen auch immer - und können diesen Kampf manchmal nicht gewinnen.
Eine neue Welt wartet dann auf uns. Haben wir die Wunden der Entmachtung geleckt, und akzeptieren die davongetragenen Narben als Mahnmale der Existenz, dann öffnen sich neue Wege und Möglichkeiten. Sicher, sie können das Alte nicht mehr zurückbringen, und schlagen sich vielleicht manches Mal als nostalgische Momente nieder Aber sie erinnern uns immer auch daran, dass wir die Geschichte sind - sie in jedem Moment unseres Lebens ausdrücken - ohne deren Grundvoraussetzung wir nicht so sein könnten, wie es unser Fortschritt in Raum und Zeit repräsentiert.
Grüße!