Zäsur

Vertrautheit ist der erste Schritt zur Gewohnheit. Die Formen ähneln im Grunde genommen anderen Formen, denen wir als solche Symbolkraft zuschreiben. Sie sehen irgendwie aus, versprechen aber keine vernünftige Begründung, die sich durch sie selbst ergeben könnte. Sie sind kein Zirkelschluss, sie erfinden sich nicht selbst neu. Worin liegt dann ihre Bedeutsamkeit, ihre Wichtigkeit für das Dasein? Die Welt dreht sich weiter. Sie hat es schon immer getan, und wird es vermutlich auch noch in Zukunft. Die strenge Bindung, die unseren Sinn für Realität an die Materie kettet, erübrigt sich bei näherer Betrachtung. Sie wird dann als Illusion enttarnt. Aber, sie hat ihren Zweck erfüllt. Sie hat den weiteren Weg aufgezeigt, der von nun an für uns da sein wird, uns durch die Irrwege des Kosmos leitend.

Ein Rühmen mit vorangegangenen Handlungen, deren Auswirkungen uns so tief berühren, dass wir, wenn wir die Menschheit in ihrer Gesamtheit erfassen wollen, vor Staunen resignieren müssten, wird zu Schall und Rauch. Nichts weiter bleibt zu tun, als in die Ferne zu blicken. Sternen gleich geben sich die einzelnen Informationsknotenpunkte zu erkennen, wie ein Teppich aus schier nicht enden wollenden Glitzerpunkten, die betörend am Himmel hängen. Was für ein Anblick! Wäre Gott einer von uns, so könnte er uns nicht böse sein. Er würde uns auf der Straße begegnen, und uns mit gleicher Freude in die Arme fallen, wie ein sich nach langer Zeit wiedertreffendes Paar, das sich doch so viel zu berichten hätte. Und dennoch fürchten wir uns vor der Zukunft. Das Fremde ist uns ungewohnt und doch erschreckend vertraulich zugleich. So vieles wurde bereits gesagt, und wir täten Gut daran, diese Lehren in uns als Wegweiser aufzunehmen.

Grüße!