Die Physis verzeiht keinen Sturz. Falle ich, so falle ich dorthin, wo die Attraktivität am größten ist. Tausend Fänge zerren mich voran, einem Ziel entgegen, dessen Absolutheit ich mich nicht entziehen kann. Wie ein Armer versucht, vor dem Hunger davon zu laufen, wohl wissend, dass er ihn in sich selbst trägt, klammere ich mich an die Vorstellung, der Gravitation ein Schnippchen schlagen zu können, und trenne den Geist vom Körper. Wirr erscheint mir nun der Gedanke, dass mein Sein sich ins Ich verwandelt, sich von der Materie getrennt im Allein wieder findet. Ohne Kontakt zu einer Welt mit Bezugspunkten und Ausdehnung, verbannt im haltlosen Nichts, wird es mir schwer.
Mag mein Verstand noch eine Entität sein, so fehlt ihm das Werkzeug zum materiellen Ausdruck. Es existiert kein Mund mehr, kein Sprechorgan um mich mit anderen zu verständigen. Ich dümple im Nirgendwo dahin, kann nur noch meine Gedanken wiederverwerten. Wie lange wird es wohl dauern, bis ich alles vergessen habe, was mir wichtig war? Getrieben von meiner Vorstellungskraft baue ich mir meine eigene Welt auf, angelehnt an Bekanntem. Es herrscht Goldgräberstimmung im Geiste, weil sich das Denken konzentriert, und sich mit geballter Kraft auszudehen beginnt. Die Muse küsst mich wie eine liebende Mutter ihr Neugeborenes, und schenkt mir Hoffnung.
Mit einem Knall werfe ich mich zurück in die Materie, und komme mit vollem Schwung durch die Schöpfung zum Bewusstsein zurück. Mag der Zyklus nun wieder von Neuem beginnen, ich schaue trotzdem mit anderen Augen in die Realität hinein. Geläutert durch Isolation gebe ich mich jenem vertrauten Unbekannten hin, welches nun wieder auf ein Neues erfahrbar wird.
Grüße!