Überzeit

Wenn der Faden der Zeit sich über viele Äonen spinnt, ergeben sich mitunter entscheidende Veränderungen im Raumgefüge. Es muss ja nicht zwingend so sein, dass sich alles nach unsren Vorstellungen und Erwartungen richtet, aber wir erhaschen doch hie und da einen Einblick in  potentielle, zukünftige Ereignisse. Jedoch ist der Haken an der Sache der, dass eine Gegebenheit, die sich in der Zukunft befindet, eigentlich nicht existiert - zumindest nicht im materiellen Sinn. Sie hat keinen Bestand, keine dreidimensionale Form, die irgendwie greifbar wäre. Erkennen wir dies, erscheint die Zeit absurd.

Wie sehr wir auch diesen ewig währenden Takt zählen, ihn auf manische Art festhalten, ja besitzen wollen, wir streben vergebens. Mag die Zeit voranschreiten, uns die Illusion der Vergänglichkeit vorgaukeln, sie ist doch nur eine Erfindung des (menschlichen) Verstandes, darauf abzielend, sich einer Planung bedienen zu können. Es hat uns viele Vorteile gebracht, mit dem Kalender, der Uhr vorauszuschauen, aber sie soll uns nur dienlich sein auf unseren Wegen, und nicht unser anthropomorpher Sklaventreiber.

Grüße!