Friede, Freude, Eierkuchen...

“Legen wir all unsere Waffen nieder, steigen wir von unseren Thronen, und sehen wir ein, dass wir so manchen falschen Weg beschritten haben!”

Wie wird sich den nun das Paradies vollziehen? Als sanfte Welle von molliger Behaglichkeit, die unsere Seele einnimmt, sie in ihrer Gutmütigkeit in höchste Sphären von Geborgenheit hebt, und dort für immer behält? Wird es eine logische Welt sein, in der alles schlüssig ist, sich alles mathematisch berechnen lässt, und so den destruktiven Charakter einer heuchlerischen “Zivilisiertheit” verliert, ihn schlicht aufhebt? Müssen wir unsere “Individualisiertheit”, unser Selbst aufgeben, und zu etwas Anderem werden, um im Paradies zu sein? Spielt Raum, Zeit und Bewusstsein dann noch eine Rolle, wenn sich diese Seinsformen sowieso nur auf eine sinnlich erfahrbare Welt beschränken?

Diese Fragen, so grundlegend sie für manche sein mögen, können nur insofern dualistisch-deterministisch gedeutet werden, als dass sie sich im Moment unseres Ablebens beantworten, oder nicht. Entweder erfahren wir dann ein Paradies (auf welche Art auch immer), oder wir tun es nicht. Um mit Platons Sokrates zu sprechen, könnte es nach dem Tod entweder einen ewigen, traumlosen Schlaf geben, also etwas, das zwar ist, sich unserer Erkenntnis jedoch entzieht, oder wir werden zu Vorfahren aufsteigen, und weiterhin sein. In beiden Fällen wäre es dann wohl gut um uns bestellt. Oder doch nicht?

In diesem Sinne mag uns das Motto “Friede, Freude, Eierkuchen” weiterhin jene Sicherheit vorspiegeln, die wir brauchen um uns fortan im Strudel der kapitalistischen Zeit abzumühen, um uns im Materialismus zu verewigen, einer stofflichen Evolution gleich, die die Zeit wohl ohne unsere Spuren überleben wird, und schreien unsere Botschaften bis zum Exzess ins All, darauf wartend, dass uns doch endlich jemand beachten möge.

Grüße.