Wenn der Morgen dämmert, dann fühle ich es … Es ist persistent, scheint sich einfach nur zu verstecken. Nun gut, es beherrscht die Kunst der Camouflage. Aber woran messe ich mich denn hier? Am gesunden Menschenverstand? An der Moral, der Ethik? Mittags herrscht eine andere Stimmung. Wozu auch daran denken? Der Magen muss gefüllt werden, und nach dem Verdauungs-Koma geht es wieder an die Arbeit. Ein Leben könnte so vergehen: Aufstehen, arbeiten, schlafen…
Gemessen an diesem Ablauf wäre das Leben produktiv. Durch meinen Alltag, meine Routine, bin ich berechenbar geworden. Ich bringe der Gesellschaft etwas, oder besser gesagt: dem Kapitalismus. Ich bin eine Zahl, die durch das System gereicht wird. Bis zu meinem Tod wird das auch so bleiben. Doch was habe ich davon? Habe ich dadurch etwas gelernt? Bin ich weiser geworden? Mitnichten. Ich verspüre nicht den Funken der Muse, spüre die Natur nicht mehr. Ich nehme mir, was ich brauche, ohne die Konsequenzen meines Tuns zu beachten.
Aber da ist dieses Etwas, dieses Unbestimmte, das sich als omnipresent erweist. Es scheint mich anzutreiben, es scheint mir Kraft zu geben. Vielleicht gibt es ja doch einen Weg, der zu etwas Anderem führt… zu etwas Besserem?
Grüße!