Muse
2021-08-30
Durch wunderbar duftende Wälder, hinauf zu den mit saftigem Gras bewachsenen Wiesen, zu den Höhen der Erkenntnis wandere ich mit stetigem Schritt. Die sehnsüchtigen Blicke ins Tal wechseln sich mit dem frohmütigen Suchen nach einer perfekten Aussichtsstelle. Es wird zwar steiniger, die Wege unbequem und schwer zu finden, doch bin ich in Gedanken voller Zuversicht und Freude. Hoch ist der Berg und schön. Am Übergang vom Grat zum Himmel sehe ich eine mir vertraute Person. Sie winkt mir zu, und ich winke ihr zurück. Sie scheint von meiner Warte aus doch recht winzig und fern, aber ich fühle mich ihr in jedem Moment verbunden. Gerne denke ich an die gemeinsamen Zeiten, an die guten Ratschläge und das stets offene Ohr für meinen Wehmut. Als wäre es erst gestern gewesen, fühle ich ihre warme Hand auf meiner Wange, mich tröstend ob der Schwierigkeiten, die ein jedes Leben so mit sich bringt. Gerne kehrte ich ein, wurde mit Güte versorgt, und konnte mich – am freundschaftlichen Gespräch gelabt – wieder frohen Mutes in die Wirbel der Welt werfen. Mehr...
2021-07-24
Mutig schlagen die Wogen gegen die Brandung, die Gischt wirft mir feine Wassertropfen ins Gesicht. Mein Herz schlägt ruhig, meine Blicke streifen von Welle zu Welle, bis sie mit der untergehenden Sonne verschmelzen. Das Dröhnen des Wasser wird mehr und mehr zu einem feinen Rauschen. Ich kann nun die Möwen hören, deute ihr fernes Rufen als eine freundliche Geste. Eine Flasche halte ich in meinen Händen, sie ist leer. Ihr Inhalt hat mir stets den Tag versüßt, wahr reines Wasser der Erquickung gewesen. Nun brauche ich sie nicht mehr, habe meine entschwundenes Vertrauen dank ihrer Hilfe wieder aufgefüllt. Ich will sie hier und heute stattlich zur See tragen, sie mit einer meiner Erkenntnisse füllen, und dem weiten Ozean überantworten. Mehr...
2021-05-05
Von wegen, die Welt wird sich verändern. Alles ist gleich geblieben, war es immer schon. Seit Menschengedenken hat es diejenigen gegeben, die einfach nur herrschen wollten, und die anderen, die sich – warum auch immer – ihnen unterworfen haben. Sei es deshalb gewesen, weil es bequemer war, weil doch immer so schöne Versprechungen gemacht worden sind. Ich weiß es nicht, es wird sich mir vermutlich nie offenbaren. Wenn dann die Dämmerung hereinbricht, und der Abend still wird, dann kommen die Gedanken an die möglichen Zukünfte, an die Dinge, die sich hoffentlich irgendwann einmal einstellen werden, hervor. Viele Wünsche sind es nicht, die sich da zeigen, nur einige wenige wichtige. Lasst uns doch die eigene Verantwortung mehr gutheißen, lasst uns dankbar für das Momentane sein, nicht für die Ergebnisse irgendeines Geplanten. Mehr...