Muse
2018-04-06
Enthemmt starrt mir die Sehnsucht entgegen. Sie bietet sich als Medium an, um auf entfernte Oasen zu schauen. Es ist eine verworrene Einladung, deren nachzukommen doch etwas frivol erscheint. Soll ich den nachgeben, und dem Ruf der Wüste folgen? Vehement und über die Maßen aufdringlich flakert immer das gleiche Bild vor meinem geistigen Auge. Es zeigt die Welt in ihrer schönsten und schilerndsten Farbenpracht. Entfernte Vogelrufe streuen sich in dieses nicht feststehende Gebilde ein. Ein Duft von aufkeimendem Leben und die süßen Schreie der liebestrunkenen Frösche umrahmen den Glanz dieser notwendigen aber schwer zu begreifenden Perfektion ab.
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2018-03-21
Wie schön es doch geworden ist. Es liegt in der schlichten Landschaft dermaßen pompös eingebettet, dass es niemals übersehen werden kann – und das ist auch gut so. Soll es doch die eine Person sehen können. Es soll auf sie wirken wie ein Blumenstrauß, wie ein Gruß, aber gleichfalls auch wie ein Verzeihungsgesuch. Dass ich mich verändert habe, soll es vermitteln, dass ich aus meinem Leben endlich etwas gemacht habe, zum Ausdruck bringen. Aber … Warum schreitet sie emotionslos an diesem kunstvollen Bauwerk vorbei? Nicht einmal einen Blick scheint sie dem Kastell zu würdigen. Habe ich zu dick aufgetragen, muss ich den Bau etwas dezenter gestalten? Dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben, um die Botschaft so gut als möglich offenzulegen.
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2018-01-18
Nach dem heftigen Aufbrausen und dem stürmischen Höhepunkt des Wetters, ist wieder Ruhe eingekehrt. Der niedergefallene Regen versickert in der Erde, geht seiner ihm vorgezeichneten Wege, und es kehrt der Frieden des Geistes zurück. Erneut nimmt die Natur ihr Treiben auf, und die Welt wird wieder gut. Die Gedanken werden harmonischer, richten sich jedoch immer noch auf die gleichen Probleme, die es zu lösen gilt. Wer wären wir ohne dem Verweilen in dialektischen Bewegungen, die selbst das Unwahre nicht negieren, sondern ihm gebührlichen Respekt im Spiel des Fortschreitens der Existenz gewähren? Wir könnten uns nur auf Wahrheiten stützen, ohne der Versuchung der Akzeptanz falscher Ideen zu verfallen. Wie langweilig wäre doch ein solcher Zustand, in dem es nur darum ginge, das Fortbestehen der faktischen Richtigkeit zu verherrlichen?
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