Analyse
2017-05-08
Wie der Frühling auf den Winter folgt, so folgt die Tatsache auf das Potential. Das Herz wird ruhig, der Verstand schweigt. Die Dämmerung bricht herein, und irgendwo in der Ferne leuchtet schwach jenes so sehnsüchtig erhoffte Ziel. Dieser Zustand hat etwas sehr Friedliches, etwas Beruhigendes. Zugleich gibt er sich aber als schlafender Löwe zu erkennen. Dieser ist bereit, beim kleinsten Lärm die Augen aufzuschlagen, und mit lautem Brüllen auf die Unwürdigkeit der Neophyten zu reagieren, die sich so achtlos in dieses Reich der Erkenntnis vorgerwagt haben.
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2016-05-18
Es gibt mehrere Möglichkeiten, an ein Problem heranzutreten. Eine wäre, sich einmal darauf zu besinnen, wie es den so beschrieben werden könnte, dass durch diese Erfassung durch Worte und in einer vielen Menschen verständlichen Sprache dieses Problem einen konkreten Umriss bekommen könnte. Wir sähen dieses Problem dann nicht mehr als ein abstraktes Unverständliches, sondern mehr als eine Aufgabenstellung an. Aber genau hierin liegt die Schwierigkeit: Es ist nicht so einfach, ein Problem auf diese Art festzustellen. Ab welchem Zeitpunkt wird ein Problem erst ein Problem, wie können wir herausfinden, ob es sich wirklich um das Problem handelt, welches uns gerade beschäftigt?
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2015-09-01
Spielt es eine Rolle, ob ich nach dem Leben zu Gott komme, zu Krishna, zu Manitu, ob ich Allah demütig begegnen werde? Werde ich mich aus dem Rad der Wiedergeburt befreien können, das mich an die Materie bindet? Das kann ich nicht wissen, nur glauben, wenn es nach der Empirie geht. Einzig die ästhetischen Momente, die mich die Natur in ihrer Genialität erfahren lassen, kommen mir mystisch vor. Der Wind, der mir sanft um das Haupt weht, das Wasser, dass sich seiden um meine Haut legt, all diese Eindrücke machen die Zeit auf der Welt einzigartig. Wir kommen, wir gehen. Das Wir verdichtet sich auf das Ich, jenes handelnde Wesen, das die Ströme der Existenz zu lenken vermag, ohne sich ungewollt zu fühlen, in dieser Fülle an Parametern, ohne deren Filterung durch unsere Wahrnehmung wir dem Wahnsinn anheim fallen müssten.
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