Analyse
2019-03-03
Tief im Inneren läuft ein anderes Werk. Es entzieht sich der eher oberflächlich anmutenden Alltäglichkeit – wie leicht die Wahrnehmung doch zu täuschen ist. Wir gehen, wir schlafen, wir essen. Nichts scheint diesem Verhalten unnatürlich. Und doch ist es der innere Zwang, der einen dazu antreibt. Unablässlich hetzt er einen zu den täglichen und überlebensnotwendigen Routinen. Wäre er nicht ein solcher Sklaventreiber, würden wir uns nicht lange am Leben erhalten können. Es ist ein simples Tauschgeschäft: Unbequemlichkeit für Existenz. Wir können nicht einfach liegen bleiben, und uns unbedarft die Sonne auf das Haupt scheinen lassen, bis wir Vergangenheit geworden sind. Mehr...
2018-05-25
Eigentlich ist es gar nicht so einfach, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Wenn ich es genau nehme, dringen mir mindestens drei konstante Eindruckströme in mein Bewusstsein, während ich diese Zeilen verfasse. Nicht, dass ich jedesmal so zerstreut werde, dass ich keinen klaren Satz verfassen kann, sobald mein Bewusstsein anderer Einflüsse gewahr wird: Das hier Geschriebene zeugt vom Gegenteil. Die Ablenkung passiert viel perfider, schleicht sich in größerem Umfang in meine Absichten ein, als ich es für möglich halten würde. Die Zerstreuung betrifft das Gesamtvorhaben, jene Konzeption, deren roter Faden immer präsent bleiben sollte, um ein angefangenes Werk auch vollenden zu können. Je mehr dieses fragile Gedankengebäude unter fremden Einflüssen ins Wanken gerät, desto sinnloser werden die Absichten, die Teile des Ganzen zu vereinen. Mehr...
2017-12-29
Konsterniert blicke ich auf die speziellen Informationen, die ich mir aus der Weite des Internets herbeigeholt habe. Sie sind im Lichte eines Kampfes entstanden, der zwischen der Ungewissheit und dem Vorsatz entfacht ist. Zwei Positionen zeichnen sich ab, die sich diametral gegenüberstehen. Beide erheben ihren Standpunkt als den einzig richtigen, fügen sich nicht der gegenseitigen Einwirkung. Dadurch ist ein martialischer Tanz entstanden, der vielen egal, und nur wenigen indifferent ist. Fragen tauchen auf, die die Brisanz der Angriffshandlungen zutage fördern. Wieso ist hier eine Verbindung aufgetaucht, die die Einzelnen dazu vorbereitet, von zentraler Instanz geleitet zu werden? Wie kann hier noch ein gemeinschaftliches Prinizip greifen, dass jedem ein Recht auf vernünftige Selbstbestimmung bereits im Ansatz verwehrt? Mehr...